Meine Erfahrungen mit OVHcloud

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Bei dem französischen Hoster OVHcloud, damals noch OVH, bin ich seit 2008 Kunde und erzähle Euch heute mal ein wenig darüber.

OVH war zu der Zeit, als ich dort den ersten Server bestellt habe, noch ein entspannter Hosting Discounter und mit dem Projekt "Kimsufi" waren auch dedizierte Server sehr günstig (damals bereits ab 3,99 EUR).

Ich hatte damals einen kleinen Server der Kimsufi-Reihe für 3,99 EUR pro Monat. Die Kiste hatte eine Anbindung mit 100 MBit Flatrate, 500 GB Festplatte und 1 GB DDR3 RAM. Der Prozessor war irgendein Intel Atom.

Nach der Einrichtung musste man noch mindestens eine Woche warten, bis der Server ausgeliefert wurde. - Der war praktisch immer vergriffen. - Aber bei dem Preis auch nicht unbegründet und ich weiß bis heute nicht, wie die Kiste so günstig sein konnte.

2012 habe ich dann einen Newsserver aufgesetzt, dafür reichte die Leistung und auch die Anbindung, da ich ausschließlich text-basierte Newsgruppen auf dem Newsserver hatte. Die Kiste lief auch bis 2022 komplett durch, nur einmal (ich glaube irgendwann in 2016) musste die Festplatte getauscht werden. Ich hatte auf einem Freitag zahlreiche Updates installiert und den Server in den Reboot geschickt. Die Kiste kam aber nicht mehr hoch und im Recovery konnte ich die Festplatte nicht mehr ansprechen. - Also Support-Ticket geöffnet und nach ca. 1-2 Stunden eine Antwort bekommen, in der ich den Austausch der Festplatte noch einmal explizit bestätigen musste (auf Französisch), da war es 17:54 Uhr.

Als ich dann dank dem Google Übersetzers eine Antwort zusammen gepusselt hatte, war es 18:15 Uhr. Naja, Techniker sind rund um die Uhr da, aber der Support, an den ich mich wenden musste, war nur bis 18:00 Uhr anwesend und auch nur von Montag bis Freitag, sodass ich erst am Montag eine Antwort erhalten habe, dass die Festplatte ausgetauscht wurde und ich den Server wieder nutzen kann.

Dies war aber auch der einzige Vorfall, bei dem die Kiste offline war. Selbst als deren Rechenzentrum SBG2 abgebrannt ist, war die Kiste mit leichten Schwankungen in der Anbindung voll erreichbar. Nagut, die Kiste stand auch in einem der RBX Rechenzentren.

Zu der gleichen Zeit hatte ich aber auch einen virtuellen Server, auf dem ich meine anderen Projekte gehostet hatte. Der war leider im Rechenzentrum SBG1 beheimatet und war über längere Zeit nicht erreichbar und musste später neu aufgesetzt werden, da SBG1 direkt neben SBG2 stand und dort auch einige Server beschädigt waren. - Aber dafür gibt es ja Backups, die man bei einem anderen Anbieter ablegt... ;-)

Ich kann mich noch daran erinnern, wie alle auf Twitter geheult haben, weil kein Backup vorhanden war und wenn die eins hatten, war dies auf einem weiteren Server im SBG2 und somit auch mit einer unbekannten Verschlüsslung in die Cloud aufgegangen.

Von 2017 - 2019 hatte ich auch einen Server der SoYouStart-Reihe. Bei diesen Servern war der Vorteil, dass man bis zu 16 IPv4 Adressen gegen eine Einrichtungsgebühr von 1,50 EUR pro IP zusätzlich bestellen konnte und diese aber monatlich keine weiteren Kosten verursacht haben. Seit 2022 kosten die IP's auch 1,51 EUR pro Monat je IP.

Einen großen Nachteil hat OVH: In deren Netzwerk stehen viele Server, die eigentlich alles angreifen, was eine IP hat und auch SPAM wird in deren Netzwerk massenhaft versendet. Dies ist aber wohl dem geschuldet, dass deren Server gerade in der Kimsufi-Reihe auch relativ günstig sind und dies auch von vielen genutzt wird, die die Sicherheit der eigenen Passwörter und des Server nicht ganz so ernst nehmen.

Ein weiterer Punkt ist, dass man bei OVH bei den Kimsufi und SoYouStart Servern bei der Anbindung von 100 MBit beschränkt ist. Bei den anderen Server Reihen ist höhere Anbindung relativ teuer, sodass sich dann schon ein ordentlicher Server bei den deutschen Hostern lohnt, da dort meist 500 MBit bis 1000 Mbit inkl. sind.

Mein Fazit:
OVHcloud ist ein guter Hoster für kleinere Projekte, Gameserver oder einfach nur Spielereien. Produktivsysteme werden relativ schnell sehr teuer und man bringt sehr viel Zeit damit, dass deren IP's von den Blacklisten genommen wird, da deren Netze sehr häufig gelistet werden. Dadurch kann man bei OVH auch nicht wirklich effektiv einen Mailserver betreiben, da die Reputation der IP's einfach zu schlecht ist und man Stunden damit verbringt, dass T-Online, GMX usw. Email von deren IP's annehmen. Für kleine Spielereien und Gameserver sind die Preise aber dennoch sehr interessant.

Ein kleiner Punkt ist noch, dass der Support teilweise auf Französisch oder Englisch antwortet.

Den Shop von OVHcloud findet Ihr unter: https://www.ovh.de/